Newsletter 06/2020
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Animation: L2M3

Liebe Freundinnen und Freunde der IBA’27,

wir haben noch nie in so kurzer Zeit so viel gelernt, wie in diesem Jahr. Im Mittelpunkt stand dabei die Projektarbeit. Beim Aufruf im Herbst 2018 hatten wir unser Konzept der dialogischen Projektentwicklung vorgestellt: kein Schönheitswettbewerb, der anhand harter Kriterien juriert und Pokale vergibt. Nein: Wir möchten im Austausch mit den Vorhabenträgerinnen Potenziale ausloten und was getan werden muss, damit aus Ideen zukunftsfähige – und damit IBA-würdige – Projekte werden.

Dieser Weg scheint sich als richtig zu erweisen. Viele Vorhaben haben im Austausch mit unserem Team, mit dem Kuratorium, den AGs und weiteren Akteurinnen aus unserem Netzwerk große Schritte gemacht. Dabei geht es um Fragen wie: Wie können neue Wettbewerbsverfahren organisiert werden? Wie gestalten wir inklusive und inspirierende Beteiligungsprozesse? Wie werden Planungs- und Genehmigungsverfahren schlanker, schneller, offener gegenüber künftigen Entwicklungen? Wie sehen zukunftsfähige Raumprogramme und Bautechniken aus? 14 Vorhaben sind in diesem Prozess mittlerweile zu IBA’27-Projekten geworden.

Natürlich tauchte früh im Jahr die Frage auf: Wie machen wir all das unter den eingeschränkten Möglichkeiten einer Pandemie? Diese mussten auch wir uns stellen und wir entschieden uns, möglichst wenig abzusagen, die Chancen des Digitalen mutig zu nutzen und neue kommunikative Wege zu suchen. Und stolperten dann gleich in unser erstes virtuelles Plenum auf dem Neckar. Trotz vieler schöner Momente an diesem schon fast heißen Mai-Abend auf dem Fluss sind wir froh, die technischen Mittel mittlerweile besser zu beherrschen, wie das Herbst-Plenum zeigte.

Gleichzeitig galt es, ein Team zu werden, neue Kolleginnen aufzunehmen, Organigramme zu überdenken, Lücken zu erkennen und inhaltliche, technische und organisatorische Entscheide zu treffen, damit wir arbeits- und innovationsfähig bleiben. Das Team ist mittlerweile auf 20 hochmotivierte Mitarbeiter angewachsen, die alle Hände voll zu tun haben.

Der Erfolg der IBA hat alle überrascht. Wenn wir den uns gestellten Aufgaben und dem Anspruch an die IBA gerecht werden wollen, müssen wir daher im nächsten Jahr auch zusätzliche Finanzierungsquellen suchen – wenngleich wir uns natürlich dessen bewusst sind, dass wir uns als öffentlich getragene GmbH in einer privilegierten Situation befinden und unsere Arbeit ohne wirklich existenzielle wirtschaftliche Ängste tun können. Alles Gerede von der Krise als Chance wäre daher zynisch gegenüber den vielen, die Corona wirtschaftlich viel härter trifft.

Trotzdem: Die Extremsituation hat uns in unserer Kernhypothese bestätigt. Während am Anfang der IBA’27 noch reichlich theoretisch von präventivem Strukturwandel gesprochen wurde, ist wohl mittlerweile allen klar, dass wir uns mitten in einem solchen befinden. Es geht dabei nicht nur um die mittelfristigen Perspektiven der Kernindustrien, sondern um die grundsätzliche Frage eines nachhaltigen industriellen Lebensstils, neue Arbeitsmodelle, flexiblere Rollenverhältnisse zwischen den Geschlechtern und eine räumliche Neuorganisation sowie die stärkere Vernetzung der Region.

Die Rolle der IBA’27 hat sich verfestigt. Sie ist Seismograph, Ideengeberin, Innovationstreiberin und Vernetzerin. Es freut uns, diese Aufgaben mit der großen IBA’27-Community, den Menschen in Forschung und Wirtschaft, den Engagierten in Arbeitsgruppen, den Trägerinnen der IBA’27 GmbH und den Projektpartnern im nächsten Jahr weiter voranzutreiben. Eine Internationale Bauausstellung braucht gute Häuser – die wollen wir im Ausstellungsjahr 2027 einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentieren. Unsere Bauausstellung ist aber bereits jetzt ein Gefäß, das Zukunftsbilder sammelt und weiterentwickelt.

Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken, die uns auf diesem Weg mit ihrer Leidenschaft und Kompetenz begleiten.

Karin Lang & Andreas Hofer
mit dem ganzen IBA’27-Team

P.S.: Vom 23.12.20 bis einschließlich 06.01.21 machen wir eine kleine Pause, in dieser Zeit ist das IBA’27-Büro nicht besetzt. Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Jahresausklang und einen gesunden Start ins neue Jahr!

Luftbild des Projektgebiets. Bild: Stadt Fellbach / Niessner Design

Frisch ernannt

Urbane Produktion in Fellbach wird zum IBA’27-Projekt

Landwirtschaft trifft Industrie: Im Westen der Stadt Fellbach liegen zwei Standorte urbaner Produktion in direkter Nachbarschaft. Unter dem Dach der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27) möchte die Stadt Fellbach dieses Gebiet neu ordnen. Unter dem Titel »AGRICULTURE meets MANUFACTURING« hat die IBA-Gesellschaft dieses Vorhaben jetzt zum IBA’27-Projekt ernannt.

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Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V., und Karin Lang, kaufmännische Geschäftsführerin IBA’27 GmbH (Bild: DGNB)

Verstärkte Zusammenarbeit

DGNB und IBA’27 kooperieren für nachhaltigeres Bauen

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. und die Internationale Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH (IBA’27) arbeiten künftig eng zusammen. Einen entsprechenden Kooperationsvertrag haben beide Organisationen unterzeichnet. Ziel der Zusammenarbeit ist es, ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele in den IBA-Projekten zu verankern.

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Bericht aus der Werkstatt aus der Karlskaserne in Ludwigsburg; Bild: Franziska Kraufmann

Rückblick

IBA’27-Plenum #6: Bericht aus der Werkstatt

Wie kann es gelingen, städtebauliche Prozesse und planerische Verfahren agiler, spielerischer und bürgernäher zu machen? Dieser zentralen Frage widmete sich das Plenum #6 der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27), das am 17.11. in Kooperation mit dem Kongress »Raumwelten« in der Karlskaserne Ludwigsburg stattfand. Im Livestream wurden drei Schwerpunkte – Beteiligung, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsverfahren – thematisiert.

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Bild: Neues Heim - Die Baugenossenschaft eG

Stuttgart-Rot

15 Teilnehmer beteiligen sich am städtebaulichen Wettbewerb

In Stuttgart-Rot sollen auf einem traditionell von Genossenschaften bebauten, rund zwei Hektar großen Areal zwischen 250 bis 280 Wohneinheiten entstehen. Nach einem vorgeschalteten Auswahlverfahren mit Hilfe einer Skizzenbewerbung stehen nun die 15 Bewerbergemeinschaften fest, die sich im städtebaulichen Wettbewerb mit Hochbauteil messen.

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Bild: WRS

Wettbewerb entschieden

Creative Spaces Region Stuttgart: Orte für kreatives Arbeiten

Insgesamt fünf Orte kreativen Arbeitens sind beim Wettbewerb »Creative Spaces Region Stuttgart« der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) und der IBA’27 für ihren hohen Grad an Innovation und Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden.

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Bild: HFT / Labor Experimenteller Stadtraum

Umfrage

Öffentlicher Raum und soziale Interaktionen in der Weissenhofsiedlung

Der einhundertste Geburtstag der Stuttgarter Weissenhofsiedlung im Jahr 2027 ist der Anlass und Ausgangspunkt der zweiten Internationalen Bauausstellung in der Region Stuttgart. Die Siedlung ist damit ein wichtiger Referenzpunkt für die IBA’27. Das Labor Experimenteller Stadtraum (LES), ein Forschungsprojekt des Masterstudiengangs Stadtplanung der Hochschule für Technik Stuttgart, beleuchtet in einem Seminar den öffentlichen Raum.

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Bild: Stadtverwaltung Heubach

Neu im IBA’27-Netz

Albturm

Die Stadt Heubach im Ostalbkreis möchte einen ehemaligen Richtfunkmasten zu einem Aussichtsturm aus Holz umbauen. Mit 61,5 Metern Höhe soll er der höchste Holzturm Deutschlands werden. Dafür wird der bestehende Turm auf dem Utzenberg mit einer Holzkonstruktion aufgestockt und um ein Treppenhaus sowie Aussichtsplattformen ergänzt. Neben dem futuristisch anmutenden Turm ist der Bau des Zukunftsforums geplant. Der Albturm wurde in das Netz der IBA’27 aufgenommen, weil sich das Vorhaben mit dem Baustoff Holz intensiv auseinandersetzt.

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Veranstaltungen

28.01.21

Impulse für die IBA#5: Mischen? Mitmischen!

Die Veranstaltungsreihe »Impulse für die IBA« geht diesmal der Frage nach, wie eine attraktive Mischung aus Wohnen und Arbeiten gelingen kann und was eine Stadt eigentlich produktiv macht. Zu diesem Thema diskutieren unter anderen Prof. Martina Baum, Leiterin des Städtebau-Instituts an der Universität Stuttgart, und Prof. Bernhard Emunds, Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftsethik und Sozialphilosophie, Hochschule St. Georgen. Weiterlesen ...