Newsletter 03/2021
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Liebe Freundinnen und Freunde der IBA’27,

wer schon einmal durch eine mittelalterliche Stadt spaziert ist, bekommt selbst heute noch eine Ahnung davon, wie dicht die Menschen früher gelebt und gearbeitet haben. Man kann das Gewusel und die Betriebsamkeit in den engen Gassen und Plätzen fast spüren. Gedränge, Geräusche und Enge waren völlig selbstverständlich im Quartier – Mischung und Vielfalt vielleicht manchmal anstrengend, auch notwendig, aber letztlich sinnvoll. Die produktive Stadt der Vergangenheit war funktional und sozial das Zentrum der Produktion, der Information, des Wissens und des Lebens.

Wie diese fruchtbare Co-Existenz in Zukunft (wieder!) gelingen kann, mit dieser Frage beschäftigt sich die IBA’27: Wie wollen wir leben und arbeiten? In einer Stadt der kurzen Wege? Miteinander statt nebeneinander? Bunt gemischt, flexibel, kreativ und nachhaltig?

Die digitale Transformation, die automatisierte Fabrikation der »Industrie 4.0« und neue Mobilitätskonzepte verändern Produkte und Produktionsweisen. Diese ermöglichen neue, vertikal verdichtete Fabrikkonzepte und erlauben eine neue Nähe der Industrie zu lärmempfindlichen Nutzungen, wie zum Beispiel dem Wohnen oder der Bildung. Für viele Räume – gerade in der Hochtechnologieregion Stuttgart – eröffnet sich damit die Chance, sich neu zu erfinden. Die Produktion kehrt in die Stadt zurück und Industrieareale werden zu Stadtbausteinen. Kleinteilige urbane Landwirtschaft versorgt die Stadt mit hochwertigen Lebensmitteln, reguliert das Klima und erhöht die Biodiversität. Eintönige und flächenfressende Gewerbegebiete wie auch ausufernde reine Wohngebiete werden zu lebendigen und lebenswerten Quartieren.

Im nächsten Plenum #7 widmen wir uns diesem neuen Bild einer produktiven Stadtregion: Anhand von drei IBA’27-Projekten untersuchen wir in der dreitägigen Veranstaltung zusammen mit verschiedenen Fachleuten Chancen und Möglichkeiten und wollen zeigen, dass sich Wohnen und Produzieren nicht ausschließt, sondern, ganz im Gegenteil, bereichern kann. Wir laden Sie herzlich ein, digital dabei zu sein! Freuen Sie sich mit uns auf spannende Workshops und inspirierende Impulse.

Ihr IBA’27-Team

PS: Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Stuttgarter Familienunternehmen WOLFF & MÜLLER den ersten Hauptförderer aus der Wirtschaft gewinnen konnten. Neben den Beiträgen unserer Gesellschafterinnen und der Förderung durch das Land Baden-Württemberg ist die Unterstützung aus der Wirtschaft ein neuer und wichtiger Baustein zur Sicherung unserer Arbeit. Weitere Förderer folgen in den kommenden Monaten. Allen, die uns in vielfältigster Weise unterstützen, danken wir sehr herzlich! Nur mit einer möglichst breiten und soliden Basis kann die IBA’27 ganz neue Wege gehen.

 

 

Bild: IBA'27/Niels Schubert

23.–25.06.21

Herzliche Einladung! Plenum #7: Die produktive Stadtregion

Auf der Fabrik wohnen, über der Wohnung Sport treiben, geht das? Hier hämmern, da lernen, Gemüse anbauen und Bier brauen, handeln, schlafen, erfinden, gar: produzieren? Wie geht das? Die These der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBAʼ27) heißt: Veränderte Produktionsweisen, Digitalisierung, neue Mobilitätskonzepte und regionale Ökonomien bringen die Produktion in die Stadt zurück – und die Stadt zur Produktion. Eine neue Mischung, Austausch und Vernetzung zum gegenseitigen Nutzen sind möglich. Die Voraussetzungen sind neue Gebäudetypologien und Infrastrukturen, Betriebssysteme und Regeln – und die gedankliche Offenheit, Stadt weiter zu denken. Wann, wenn nicht jetzt müssen und können wir das Bild der Stadtregion neu erfinden?

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Postareal Böblingen: Visualisierung aus dem Siegerentwurf (Bild: Gutiérrez - De la Fuente Arquitectos / UTA Architekten und Stadtplaner)

Wettbewerb entschieden

Postareal Böblingen: Siegerentwurf aus Madrid und Stuttgart

Die Sieger des offenen internationalen Wettbewerbs für das IBA’27-Projekt »Postareal Böblingen« stehen fest: Mit großer Mehrheit hat sich das Preisgericht für einen Entwurf des Büros Gutiérrez – De la Fuente Arquitectos SLP Madrid in Zusammenarbeit mit der UTA Architekten und Stadtplaner GmbH Stuttgart entschieden. Insgesamt 45 Architekturbüros aus Deutschland, Polen, Österreich, Vietnam, den Niederlanden und den USA hatten sich an dem anonymen Realisierungswettbewerb beteiligt.

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Wettbewerb »Quartier Backnang West«: Visualisierung der ParkAue. (Bild: Teleinternetcafe/Treibhaus)

Wettbewerb entschieden

Städtebau-Wettbewerb »Quartier Backnang-West«: Ein dichtes und grünes Stadtviertel für alle(s)

Der internationale Städtebau-Wettbewerb für das IBA’27-Projekt »Quartier Backnang West« ist entschieden. Auf dem ersten Platz landete ein Entwurf des Büros Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus aus Berlin zusammen mit Treibhaus Landschaftsarchitektur aus Hamburg und Buro Happold. Das Konzept für das knapp 17 Hektar große Areal sieht drei dicht bebaute Teilquartiere vor, mit Flächen für Gewerbe, Industrie und Handwerk, soziale und kulturelle Nutzungen, Einzelhandel sowie Wohnungen für alle Gesellschaftsschichten. Entlang der Murr soll als verbindendes Element ein Band großzügiger Freiräume entstehen, die das Wasser erlebbar machen.

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Kunst am Steg; Bild: Thilo Droste

Kunstwettbewerb entschieden

Martin-Mayer-Steg: Passanten wird der Teppich ausgerollt

In Stuttgart-Bad Cannstatt ist der Kunstwettbewerb »Transit – Kunst am Steg« zum Martin-Mayer-Steg entschieden. Die Jury kürte am 4. Mai den Entwurf »Den Teppich ausrollen« des Berliner Künstler Thilo Droste zum Sieger. Bei dem ausgewählten Projekt handelt es sich um eine künstlerische Intervention, die den Steg mit einem großen Teppich bedecken und diesen für die Passanten förmlich ausrollen wird. Ausloberin des Kunstwettbewerbs war das Amt für Stadtplanung und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBAʼ27).

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Bild: Stampe

Studentischer Wettbewerb

Sindelfingen 360 Grad: Leben – Wohnen – Arbeiten über der Stadt

Der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) lobt den studentischen Wettbewerb Integrale Planung 2021/2022 zum IBA’27-Projekt »Konversion Krankenhausareal Sindelfingen« aus. Das Gesamtareal soll nach dem Ende der Krankenhausnutzung zu einem urbanen Gebiet entwickelt werden. Ziel des Wettbewerbs ist es, die integrale Planung durch Zusammenarbeit von Studierenden der Architektur, des Bauingenieurwesens, der Technischen Gebäudeausrüstung und des Facility-Managements an einem gemeinsamen Projekt zu fördern.

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Veranstaltungen

16.06.21

Research goes Public: Die produktive Stadt als Leitbild?

Im Zentrum der Veranstaltungsreihe des Fraunhofer IRB stehen in diesem Jahr Konzepte, die neue Lösungswege für das Wohnen in der produktiven Stadt aufzeigen. Bei den Vertiefungsdialogen stehen einzelne Aspekte im Mittelpunkt. Weitere Termine sind am 23.06 und am 30.06. Am 21.07. findet eine Abschlussdiskussion statt. Weiterlesen ...

22.06.21

Metropole Insights IBA’27 StadtRegion Stuttgart: Die Produktive Stadt in der Immobilienwirtschaft

Als Teil der Builtworld-Veranstaltungsreihe »Metropole Insights« spricht IBA’27-Intendant Andreas Hofer mit der Architektin Prof. Dr. Janna Hohn und einem weiteren Experten am Beispiel Winnenden über die produktive Stadt. Weiterlesen ...

23.–25.06.21

Plenum #7: Die Produktive Stadtregion

Das Plenum #7 der IBAʼ27 fragt und arbeitet an den Bedingungen, die Industrie und Stadt wieder zusammenbringen. Es startet mit einer Auftaktveranstaltung am Mittwochabend, darauf folgen am nächsten Tag interne Workshops zu zu drei IBAʼ27-Projekten. Deren Ergebnisse reflektieren wir im öffentlichen Plenum am Freitagabend. Weiterlesen ...

01.07.21

HFT meets IBA #5: Einfach nachhaltig bauen

Wie können zukunftsgerechte Gebäude und Quartiere umgesetzt werden? Die Veranstaltung des M4_Lab der Hochschule für Technik Stuttgart zusammen mit der IBA’27 und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) gibt Impulse und bietet Raum für Diskussionen. Weiterlesen ...