»Die IBA’27 hat immer von grundsätzlichen Transformationen gesprochen, die unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren bewältigen muss. So, wie wir es derzeit erleben müssen, haben wir es uns natürlich nicht vorgestellt. Aber es gibt keinen Grund, jetzt nicht weiter über die zukünftige Gestalt der Region nachzudenken und neue Wege zur verbesserten Zukunftsfähigkeit und Resilienz unserer Städte und Dörfer zu suchen.« (Bild: WRS/KD Busch)

Liebe Interessierte an der IBA’27 StadtRegion Stuttgart,

derzeit bewegt uns vieles. Die Welt hat sich durch die Corona-Pandemie plötzlich sehr verändert und angesichts der aktuellen Einschränkungen und Sorgen wird der Fortgang des Langzeitprojekts IBA’27 bei vielen im Moment sicher nicht die größte Dringlichkeit haben. Auch das IBA’27-Team wünscht sich vor allem Gesundheit und ein gutes Überwinden dieser tiefen Krise und hat entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen.

Wir haben das IBA’27-Büro in den letzten Wochen virtualisiert, nutzen neue Kommunikationstools, lernen uns über Distanz zu organisieren. Das ist anstrengend und funktioniert noch nicht in jedem Falle. Aber wir arrangieren uns, es gibt an mancher Stelle vielleicht auch mehr Konzentration aufs Wesentliche und gleichzeitig lernt man den persönlichen Austausch umso mehr schätzen. Und das »I« in IBA’27, das für Internationalität steht, hat eine ganz neue Bedeutung bekommen: Wir diskutieren mit unseren Kuratoren und Kuratorinnen, die nicht reisen können, intensiver als vorher. Wir tauschen uns mit potenziellen Jurymitgliedern, Architektenkammern und Planungsteams auf der ganzen Welt aus und wir überlegen uns, wie wir digitale Kommunikationstechnik kreativ nutzen können, um selbst einen Großanlass wie unser Plenum im Mai im virtuellen Raum dennoch durchführen zu können.

Wir können und wollen uns im Moment noch keine Gedanken über die Folgen für das Zusammenleben, die Arbeitswelt und den Städtebau machen, dafür wissen wir noch zu wenig, wie die Welt nach Corona aussieht und wie lange die Einschränkungen dauern. Bei vielen Projekten sind wir jedoch mit der Frage konfrontiert, ob Verfahren überhaupt noch regulär durchgeführt werden können, ob die Bürgerbeteiligung noch gewährleistet ist, ob wir nicht besser Wettbewerbe verschieben und Prozesse stoppen sollen. Das wäre in unseren Augen ein großer Fehler.

Schon genug ist zum Erliegen gekommen, schon zu viele Existenzen sind wirtschaftlich gefährdet, und gerade der kleinteilig organisierten Planungs- und Kreativszene drohen schwere Einbrüche. Wir sind überzeugt, dass wir den Projektteams, die an Wettbewerben arbeiten, einen schlechten Dienst erweisen, wenn wir Verfahren nicht abschließen oder verschieben, selbst wenn auch sie zurzeit unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Und wir gehen davon aus, dass alle verstehen, wenn Geplantes jetzt auf die aktuell bestehenden Möglichkeiten angepasst werden muss.

Die IBA’27 hat immer von grundsätzlichen Transformationen gesprochen, die unsere Gesellschaft in den nächsten Jahren bewältigen muss. So, wie wir es derzeit erleben müssen, haben wir es uns natürlich nicht vorgestellt. Aber es gibt keinen Grund, jetzt nicht weiter über die zukünftige Gestalt der Region nachzudenken und neue Wege zur verbesserten Zukunftsfähigkeit und Resilienz unserer Städte und Dörfer zu suchen. Daher freuen wir uns, dass wir auch unter geänderten Vorzeichen noch immer Projektvorschläge bekommen: vorvergangene Woche haben wir die Marke von 100 Einreichungen überschritten.

Auf die schwierige Frage, wie Bürger in die Prozesse einbezogen werden, können wir jetzt neue und vielleicht sogar qualitätsvollere Antworten finden. Der asynchrone Modus, den der virtuelle Austausch oft mit sich bringt, zwingt dazu, Fragen präziser zu stellen und Antworten sorgfältiger abzuwägen. Planungsteams müssen noch mehr lernen, ihre räumlichen Konzepte so zu erläutern, dass auch Nicht-Fachleute sie verstehen und auf sie reagieren können. Und vielleicht gelingt es ja auch, Zielgruppen anzusprechen, die die gängigen Verfahren eher nicht erreicht haben.

Wir sind sehr gespannt auf diese Veränderung der Prozesse. Gerade das Sonderformat IBA erlaubt Experimente und neue Wege. Nutzen wir die Zeit, vielleicht auch die veränderte Perspektive, vernetzen wir uns, und kommunizieren wir achtsam und respektvoll.

Bleiben Sie gesund und zuversichtlich!

Ihr

Andreas Hofer mit dem gesamten Team der IBA’27

Bild: Franziska Kraufmann

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Digital vernetzt auf der [21]ZONE

Über die [21]ZONE als digitales Zuhause für die IBA’27-Arbeitsgruppen haben wir bereits in unserer letzten Ausgabe des Newsletters informiert. Jetzt gewinnt die Kommunikations-Plattform noch mehr Bedeutung: In Zeiten fehlenden persönlichen Austauschs bietet sie umfassende Möglichkeiten für die Zusammenarbeit und sich mit anderen AGs zu vernetzen.

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IBA’27-Plenum #5

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Der Neckar und seine unmittelbare Umgebung gehören zu den prägenden und zugleich am stärksten fragmentierten Grünräumen der Region Stuttgart.
In einem weitgehend virtuellen Plenum versammeln wir Pioniere, Initiativen, Impulse und Menschen, die sich dem Neckar und seiner Rückgewinnung schon verschrieben haben oder es künftig tun wollen. Wir laden alle Interessierten ein, sich in einem interaktiven Labor zu informieren, zu vernetzen, zu diskutieren und gemeinsam Möglichkeitsräume zu erobern.

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Bild: Martin Zeller

IBA'27-Plenum #4: Vortrag von Kerstin Müller

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Der Bausektor hat einen wesentlichen Anteil am steigenden Rohstoffverbrauch und produziert eine große Menge an klimaschädlichen Emissionen. Kerstin Müller, Architektin beim Baubüro »in Situ« aus Basel, stellte beim vierten IBA’27-Plenum im November 2019 die Frage, wie der sehr große ökologische Fußabdruck der Bauwirtschaft reduziert werden kann.

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Bild: von Kreibich

Einreichungsfrist: 04.06.20

Ideenwettbewerb »Quartier Backnang West«

Das ca. 16,7 Hektar große »Quartier Backnang West« ist seit 2019 Teil des IBA’27-Netzes. Zu dem Vorhaben ist nun die erste Phase des internationalen städtebaulichen Wettbewerbs gestartet. Büros aus aller Welt können sich mit einer Ideenskizze für eine Teilnahme bewerben.
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Bild: Architekturgalerie am Weißenhof / Thomas Fütterer

Virtueller Ausstellungsrundgang

Die Clusterwohnung – Bauen und Leben im Kollektiv

Die Architekturgalerie am Weißenhof widmet sich in ihrer aktuellen Ausstellung dem Thema Clusterwohnen. Diese gemeinschaftlichen Wohnmodelle geben sozialen Kontakten Raum und senken individuelle Kosten. Die derzeitigen Umstände erlauben leider keinen persönlichen Besuch der Galerie – die Ausstellungsmacher haben daher einen virtuellen Einblick in Bildern zusammengestellt.

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